Der «Arbeitsverteiler» (alias Unternehmer) hat immer dann Arbeit zu verteilen, wenn die Kunden (Arbeitgeber) Produkte kaufen und damit die entsprechende Leistung nachfragen. Wir bei BURRI sind überzeugt, dass wir im «Know-How-Zeitalter» angekommen sind. Es geht nicht mehr darum, den Menschen zum einer möglichst effizienten Maschine zu machen - wie das bei den Förderbändern der frühen Auto-Massenproduktionen bei Henry Ford der Fall war.
Vielmehr geht es darum, die Maschinen in den Produktionshallen mit dem Wissen und den Talenten der Menschen optimal zu verknüpfen. Viele verschiedene, möglichst diverse Perspektiven sind notwendig, um mit «Schwarmintelligenz» effektiv clevere Resultate zu erreichen. In unserer aktuellen VUKA Welt (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität & Ambiguität) ändern sich die Bedingungen in exponentieller Geschwindigkeit.
Wir sind überzeugt, dass nur eine agile und auf die menschliche Natur ausgerichtete Organisation nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen unserer VUKA Welt zu finden vermag.
Die Schattenorganisation
Die Schattenorganisation ist diejenige Organisation, die sich danach ausrichtet, wer die Autorität in der Sache hat und nicht, wo diese Person in der Hierarchie angesiedelt ist. Demnach ist Leadership nicht immer dort, wo die entsprechende Hierarchiestufe ist. Immer wieder werden Strukturen und Prozesse umgangen, weil unternehmerisch denkende Mit-Arbeiter, die sich mit ihrer Aufgabe identifizieren, diese im im Sinne des Kunden und schliesslich des Unternehmenserfolges erledigen möchten.
In die Schattenorganisation wird man in der Regel erst nach der Probezeit eingeführt, und oft dauert es Monate oder gar Jahre, bis man hinter die Kulissen blickt. Nicht jedem wird erlaubt, hier dabei zu sein. Um jedoch langfristig erfolgreich zu sein, ist es essentiell, dazuzugehören: Ist man vom informellen Fluss der Informationen im entscheidenden Moment ausgeschlossen, hat man verloren.
Gehört man jedoch dazu, tauchen plötzlich informelle Wege auf: Menschen, die eigentlich entscheiden, obwohl ein anderer unterschreibt.
Manchmal brechen ganze Organisationsteile zusammen, wenn ein Stelleninhaber einer angeblich unwichtigen Stelle die Firma verlässt, aber in der Schattenorganisation eine zentrale Rolle hatte, die im «offiziellen» Organigramm nicht sichtbar war.
Technische Realität
In der Technik spricht man von sogenannten «geschlossenen Systemen»,
die unter Ausschluss menschlicher Einflussnahme einen Prozess steuern
oder regeln.
Sobald Menschen involviert sind, handelt es sich um ein
komplexes, offenes System, dass sich verändern, aber auch selbstlernend
sein kann.
Es gibt dennoch heute immer noch Unternehmen die nach dem Input - Output Prinzip geführt werden - indem Befehle erteilt werden. Andere Organisationen fokussieren auf Vorhersehbarkeit und Sicherheit durch reines Prozessregeln. In beiden Fällen gibt es Schattenorganisationen. Die Technik weiss es, die Betriebswirtschaft jedoch hat es vergessen: alle Systeme, in denen Menschen involviert sind, sind offene, komplexe Systeme.
Abschaffung der Hierarchie
Die Organische Organisation schafft die Hierarchie ab und ist stattdessen ganz der Autorität verpflichtet.
Die Organische Organisation entsteht, indem die Schattenorganisation offizialisiert wird: Die wirklichen Tätigkeiten der Menschen bei der Arbeit werden in Rollenbilder gegossen. Gleichzeitig wird das Finanzcontrolling zum «Finanzinforming», zur Wetterstation.
Die Grundlage für die Organische Organisation ist das Menschenbild des «Homo Curiosus».
Die wichtigsten Elemente sind
- Unterscheiden anstatt Urteilen
- Haltung vor Verhalten
- Lern- anstatt Stresszone
- Diversität ist Resilienz
Ergänzt werden diese Grundsätze durch das Leitbild mit Werten, Mission und Vision der jeweiligen Firma. Auf dieser Basis entsteht die Kultur, an der sich die Organische Organisation ausrichtet.