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August 2018

Hoher BENCHmark für Heiratswillige – dieser Bräutigam zieht alle Register

Tüll, Tränen, und eine «Sitzbank Bahnhofstrasse» – Part 1

Wie kommt eine Sitzbank von der Bahnhofstrasse in die Kirche St. Theresia? Die berührende Geschichte zweier Menschen, welche sich auf einer Bank verliebten, verlobten und heirateten.

Mittwoch, 18. August 2010. Dennis W. schlendert nach der Arbeit die Bahnhofstrasse Zürich entlang. Er möchte nur noch nach Hause gehen. Der Tag war nicht der beste. Das Natel ging kaputt und er musste sich ein neues besorgen. Gedankenverloren setzt er einen Fuss vor den anderen. Plötzlich entdeckt er auf einer Sitzbank ein bekanntes Gesicht. Er steuert die Sitzbank an und begrüsst seine Bekannte und ihre Kollegin Namens Steffi, welche ihn auf Anhieb verzaubert. Nach einer Weile fragt die Bekannte Natascha Dennis, ob er sich nicht setzen wolle. «Na dann rutscht mal auseinander, damit ich mich in die Mitte setzen kann», gibt er zurück. Etwas perplex aber dennoch amüsiert, macht auch Steffi ihm Platz. Im Gespräch nimmt Dennis sein Natel hervor und bittet Natascha ihre Nummer einzutragen, natürlich fragt er auch Steffi nach ihrer. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es Abend.

Stefanie und Dennis schreiben und treffen sich einige Male, bevor sie dann im Herbst 2010 ein Paar werden. Sind sie in der Stadt, suchen sie immer mal wieder ihre Sitzbank auf.

Am 26. März 2016 lockt Dennis seine Freundin an die Bahnhofstrasse. Natürlich zur Sitzbank auf der sie sich kennen lernten. Er hält um ihre Hand an. «JAAAA» sagt Steffi. Als sie ihn das erste Mal vor sechs Jahren auf die Bank zugehen sah, dachte sie «Diesen Mann heirate ich einmal» und siehe da, es passiert tatsächlich! Die beiden freuen sich und sprechen über den Hochzeitstermin. Der 18. August 2018 soll es sein. Ein Samstag, exakt acht Jahre nach ihrem Kennenlernen.

Bei der Frage nach dem passenden Hochzeitsgeschenk merkt Dennis, dass «ein Auto ja auch irgendwie lame» wäre. Nach einigem Überlegen kommt ihm die Idee! «Na klar, die Bahnhofstrasse-Sitzbank!» Begeistert und voller Elan sucht er die Bank erneut auf und entdeckt eine Plakette von BURRI. Er stellt sich auf lange mühsame Gespräche ein, doch alles läuft wie am Schnürchen. «Die Dame am anderen Ende der Leitung war so gerührt von meiner Geschichte und wollte mir unbedingt helfen.»

Weil Dennis nicht nur ein gleiches Modell der Sitzbank kaufen möchte, sondern es genau jenes der Bahnhofstrasse sein soll, bietet ihm BURRI an, an dem Ersatzobjekt für die Bahnhofstrasse mitzuarbeiten. Dennis ist begeistert. «So erhält das Ganze noch mehr Herz.»

Dennis überlegt, wo er Steffi ihre Liebes-Bank schenken könnte. Auf dem Uto Kulm findet das Hochzeitsfest statt, es dort hinzubringen ist eher umständlich. «Ich lernte sie auf der Bank kennen, verlobte mich mit ihr darauf, wie wäre es wenn wir uns auch darauf trauen lassen würden?» So soll es sein.

Damit Stefanie nichts merkt, stehen bei der Probe noch die Holzstühle in der Kirche. Beim offiziellen Anlass aber die Bank. Sie ist mit einer weissen Husse überzogen, damit Stefanie sich vollkommen auf ihren Auftritt konzentrieren kann. Gut vorausgedacht Dennis! Das muss man schon sagen! Als Steffi vor dem Altar steht, zieht Dennis die Husse von der Bank. Sie ist zutiefst gerührt. In einigen Worten fasst Dennis zusammen, was die Sitzbank für sie beide bedeutet: «Diese Sitzbank ist der Grund dafür, warum wir hier heute beide stehen.».

Verliebt, verlobt, verheiratet und das alles auf ein und derselben Sitzbank.

Alles Gute euch zwei!

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