BURRI gewinnt internationalen Gesamtleistungswettbewerb für neue innovative ZVV-Stelen
Die hochkarätig besetzte Wettbewerbsjury setzte sich aus Fachleuten aus verschiedenen Themenbereichen zusammen. Nebst öV-Fachleuten sassen in der Jury auch Vertreter/innen aus den Disziplinen Städtebau, Stadtgestaltung, Landschaftsarchitektur, Produktdesign, Innovationsmanagement und Digitalisierung. Mit dem eingereichten Design-Konzept und dem innovativen Ansatz, der auf mobilen digitalen Technologien und einer mehrfach prämierten Smartphone-App beruht, konnte BURRI die Jurymitglieder in allen Belangen überzeugen. Das Konzept setzt sich zusammen aus der modular aufgebauten Stelenfamilie [mi-kado] sowie dem Innovationsteil SMARTstop bestehend aus einer elektronischen Hardware-Komponente (IoT Device) sowie modularen Bausteinen für die Vermittlung von behindertengerechter Fahrgastinformation via Smartphone-Apps.


BURRI unterstreicht mit diesem Erfolg einerseits seine Kompetenzbreite im Entwickeln, Gestalten und Produzieren von funktionaler und hochwertig gestalteter Hardware im öffentlichen Raum. Andererseits überzeugt BURRI als Handwerksbetrieb mit 120-jähriger Geschichte auch ganz abseits des «Bauens» mit ausgereiften, zukunftsfähigen und innovativen Lösungen im Software- und Technologie-Bereich sowie praxisnahen Überlegungen zur Lebenszyklusbetrachtung. Der digitale Teil nennt sich SMARTstop. Die für die Prototypenphase eigens entwickelte App SMARTstop wurde von verschiedenen Fachkreisen mehrfach prämiert (Best of Swiss Apps Awards 2021 Gold, Kategorie Innovation sowie German Design Award 2022 Gold, Kategorie mobiles Kommunikationsdesign). An der Entwicklung waren sehbehinderte und blinde Menschen intensiv mitbeteiligt, welche wertvolle Inputs für die Nutzung, die Orientierung und die Herausforderungen im täglichen Gebrauch eingebracht haben.

Das Projektteam nimmt den Best of Swiss Apps Award 2021 in der Kategorie Innovation entgegen.
Die App-Logik ist als Baustein für die Integration in bestehende Fahrgastinfo-Apps verfügbar. Die innovative dynamische Vermittlung der Fahrgastinformation findet handsfree auf dem Smartphone der Fahrgäste statt. Ein autark betreibbares IoT-Device (BURRI IoT CAT) ermöglicht das Zusammenspiel zwischen der Haltekante und den SMARTstop-Bausteinen für Smartphone-Apps. Der Fokus liegt auf der automatisierten, haltekantenscharfen und situations- bzw. verkehrslagebezogenen Informationsvermittlung für sehbehinderte oder blinde Menschen. Erkennt die App, dass ein Smartphone ohne spezifische Einstellungen für Sehbehinderte im Spiel ist, werden andere Funktionalitäten in einem an uneingeschränkt sehende Menschen angepasstem Layout ausgespielt.

Der Clou am Ganzen: Mit SMARTstop-App-Bausteinen und dem CAT-Device können sämtliche bestehenden Haltekanten einem kostengünstigen, schnellen und behindertengerechten Digital-Update unterzogen werden. ÖV-Betriebe können nach der unkomplizierten Ausrüstung ihrer Stelen mit dem autarken IoT-Device und der Integration der einzelnen SMARTstop-Module (z.B. das BehiG-Modul) als Plugin in ihre bestehende App-Umgebung ihre bewährten Fahrgastinfo-Apps mit der Stele kommunizieren lassen. Der CAT eröffnet für Verkehrsbetriebe und Standortgemeinden durch den darin eingebauten Technologie-Stack zudem viele weitere spannende IoT-/Smart City-Cases. Der CAT fungiert dabei als zukunftsfähiger Ausgangspunkt für die Einführung von weiteren IoT-Projekten.

Der Stelenbaukasten [mi-kado] erfüllt sämtliche Anforderungen aus dem umfassend formulierten Pflichtenheft und adressiert und beantwortet verschiedene Fragestellungen für die zukünftige Ausstattung von Haltestellen im ZVV mit hochwertig gebauter, normengerecht geplanter und ansprechend gestalteter Hardware. Der Jury hat vor allem das radikal reduzierte, schlichte und dennoch elegante Design mit ausgewogenen Proportionen und einem klaren Konzept für den zielgerichteten Einsatz in allen erdenklichen Haltestellen-Typen und örtlichen Situationen zugesagt. Sie attestiert dem System die Fähigkeit, sehr individuell auf verschiedene räumliche Situationen reagieren zu können und damit einen wertvollen Beitrag zur Klärung der Gestaltung des öffentlichen Raums zu leisten. Gerade auch in Bezug auf die Erfüllung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) war die Jury vom Konzept überzeugt. Ausserdem wird die Nachhaltigkeit des Baukastens gewürdigt. Der BYO-Ansatz (Bring Your Own) ermöglicht es Verkehrsbetrieben unter anderem, eigene bestehende Ausstattungen in den Baukasten zu integrieren. Verkehrsbetriebe nutzen die Lebensdauer von bereits vorhandenen Systemen so optimal aus und vermeiden frühzeitige Entsorgung oder vorzeitige Neubeschaffung. Die konsequent angewendete Baukastenlogik ermöglicht Up- und Downsizing der Ausstattung während der gesamten Lebensdauer der Stele.
Ein wichtiges Augenmerk richtete BURRI auf die Wirtschaftlichkeit für ÖV-Anbieter. Die Mehrzahl aller ÖV-Haltestellen in der Schweiz sind nämlich Stand heute nur sehr rudimentär ausgerüstet und bieten keine dynamische Fahrgastinformation an. Eine flächendeckende Umrüstung mit Bildschirmen oder Haltestellen-Anzeigern sowie Lautsprechern und Druckknöpfen ist ökologisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Mit SMARTstop von BURRI können auch bestehende Fahrgastinformationssysteme (z.B. ZVV Info76, Publitech) ausgerüstet werden. Behindertengerechte dynamische Echtzeit-Fahrgastinformation ist so flächendeckend sichergestellt.
